Du streichst ein Zimmer, es sieht endlich so aus, wie du es im Kopf hattest – und kurz darauf sind die Augen rot, die Haut juckt oder der Hals kratzt. Nervig, aber lösbar. In diesem Beitrag bekommst du klare Antworten: Welche Symptome typisch sind, was du sofort tun kannst, welche Farben für sensible Menschen besser funktionieren, wie ein gesunder Systemaufbau aussieht und wie wir das fachgerecht, staubarm und emissionsarm umsetzen.
Hinweis: Das hier ersetzt keinen Arzt. Wenn starke Beschwerden auftreten (Atemnot, Schwellungen, Schwindel), bitte raus aus dem Raum, lüften und medizinisch abklären.
Das Zusammenspiel dieser Punkte ist entscheidend. Eine gute, emissionsarme Farbe bringt wenig, wenn darunter Schimmel sitzt. Und ein perfekter Untergrund hilft wenig, wenn eine stark riechende Billigfarbe verwendet wird. Die Lösung liegt in der Kombination aus richtiger Produktauswahl, sauberer Untergrundvorbereitung und passendem Raumklima.
Kratzen im Hals, Hustenreiz, pfeifende Atmung oder Druckgefühl auf der Brust. Wer Asthma hat, kann sensibler reagieren.
Rötung, Brennen, Tränenfluss. Fühlt sich an wie nach einer Zwiebel-Session, nur ohne Zwiebel.
Juckreiz, Rötungen, kleine Ekzeme – besonders, wenn beim Streichen Hautkontakt mit frischer Farbe bestand.
Kopfschmerzen, Müdigkeit, leichter Schwindel. Das klingt unspektakulär, ist im Alltag aber ziemlich störend.
Wichtig: Bei Atemnot oder starken Schwellungen nicht überlegen, sondern handeln: raus, lüften, ärztlich checken lassen.
Mehrmals täglich Stoßlüften: Fenster komplett auf, 5–10 Minuten, gern mit Querlüftung. Dauerhaft gekippte Fenster bringen wenig und kühlen nur aus.
Den betroffenen Raum vorerst nicht als Schlaf- oder Arbeitszimmer nutzen. Ein, zwei Nächte auf dem Sofa sind weniger schlimm als eine Woche rote Augen.
Gardinen, Bettwäsche, Kissen – Textilien lieben Gerüche. Einmal waschen, und die Luft ist merklich angenehmer.
Wenn vorhanden: Aktivkohle-Filter an. Das nimmt Dämpfe raus und entspannt die Situation.
Etikett und Datenblatt anschauen: Hinweise zu VOC, Konservierungsmitteln, Ammoniak, Duftstoffen. Das hilft bei der Einschätzung und bei der nächsten Produktauswahl.
Die eine Zauberfarbe für alle gibt es nicht. Es gibt aber Gruppen, die sich in der Praxis bewährt haben. Wir wählen je nach Raum, Nutzung, Untergrund und Sensibilität.
Vorteile: Häufig ohne Duftstoffe und Weichmacher, sehr gute Raumklima-Eigenschaften.
Beachte: Untergrundprüfung ist Pflicht. Falsche Kombinationen führen zu Haftungsproblemen – und die sind wirklich nervig.
Moderne, hochwertige Dispersionen gibt es VOC-arm und in konservierungsmittelfreien Varianten. Vorteil: exzellente Verarbeitung, hohe Strapazierfähigkeit, gut zu reinigen. Für Haushalte mit Kindern, Haustieren oder in Büros top – vorausgesetzt, die Rezeptur passt zu dir.
Wer sehr sensibel ist, wählt ohne Duftstoffe, ohne Ammoniak, ohne Weichmacher und – wenn möglich – ohne Isothiazolinone. Die Auswahl ist kleiner, aber das Raumgefühl oft deutlich entspannter.
Hier zählt Ruhe – visuell und für die Nase. Mineralisch oder konservierungsmittelfrei, matt, diffusionsoffen. Bitte keine stark riechenden Renovierungen zwei Tage vor dem Einzug ins Babyzimmer.
Emissionsarm und robust. Je nach Nutzung kombinieren wir mineralische Anstriche mit sehr hochwertigen, scheuerbeständigen Dispersionen. So bleibt die Wand schön – und das Raumklima ebenfalls.
Feuchtebereiche brauchen Schutz, aber eben nicht um jeden Preis. Wir setzen auf feuchteresistente, emissionsarme Systeme. Falls Schimmel ein Thema war: erst Ursache klären (Lüftung, Wärmebrücke, Nutzungsverhalten), dann sanieren, danach streichen. Auf Wunsch mit fugenlosen Oberflächen, die weniger Angriffsfläche für Schmutz und Biofilm bieten.
Hier wandert alles vorbei: Taschen, Fahrräder, Aktentaschen. Wir wählen belastbare, emissionsarme Qualitäten – und planen die Kombination mit Brandschutzbeschichtung, wenn es das Objekt verlangt.
Putz fest? Altanstrich tragfähig? Nikotin oder Ruß am Start? Feuchtemessung nötig? Erst wenn der Untergrund klar ist, entscheiden wir über Spachtelung, Grundierung und Anstrich.
Zwei deckende Lagen sind Standard. Dazwischen Trockenzeiten respektieren, gut lüften und die Verarbeitungstemperaturen einhalten. Klingt trocken, ist aber der Unterschied zwischen „geht so“ und „wow“.
Die ersten Tage lüften, Raumklima im Blick behalten (ca. 19–21 °C, 40–55 % rel. Feuchte). Erst möblieren, wenn der Geruch neutral ist.
Manchmal sieht es aus wie eine Reaktion auf Farbe, in Wirklichkeit ist es Schimmel. Hinweise: muffiger Geruch, dunkle Schatten in Ecken, kalte Außenwand, feuchte Stellen. Die Lösung ist nie „mehr Farbe drüber“, sondern Ursachenanalyse, fachgerechte Sanierung (bei uns TÜV-zertifiziert) und präventive Maßnahmen wie Innendämmung oder diffusionsoffene Beschichtungen. Danach wird gestrichen – nicht davor.
Das hängt von Produkt, Schichtdicke, Temperatur und Lüftung ab. Emissionsarme Qualitäten sind oft nach ein bis zwei Tagen unauffällig. Manche mineralische Systeme riechen kaum von Anfang an.
Ja: eine kleine Musterfläche anlegen (1–2 m²), 24–48 Stunden „Nasenprobe“ nehmen und schauen, wie sich Haut und Augen verhalten. Klingt simpel, ist aber sehr effektiv.
Es ist ein guter Start. Trotzdem lohnt der Blick in die technischen Merkblätter: Gibt es Konservierungsstoffe? Duft? Ammoniak? Wir prüfen das für dich und schlagen Alternativen vor.
Das ist kein Allergie-Thema, sondern meist Untergrund- oder Verarbeitungsfrage: ungleichmäßiges Saugverhalten, zu dünn appliziert, Trockenzeiten nicht eingehalten. Lässt sich lösen – mit dem richtigen System.
Durch Qualität: emissionsarme, scheuerbeständige Produkte – kombiniert mit sauberer Vorbereitung. Billige Farbe spart am Anfang Geld, später Nerven.
Keine Spontankäufe wegen „Sonderangebot“. Entscheidend sind Deklaration, Datenblatt, Eignung für deinen Raum und deine Sensibilität.
Bevor der 10-Liter-Eimer anrückt, lieber testen. Zwei Tage warten spart zwei Wochen Ärger.
Temperatur und Feuchte beeinflussen Trocknung und Geruchsabbau. Besser langsame, kontrollierte Trocknung als Föhn-Party.
Schlafzimmer zuletzt oder in einer Phase, in der du ausweichen kannst. Küche und Bad so einplanen, dass Spritzwasserzonen genug Trockenzeit haben.